Die Küche in Tschechien ist meist deftig mit viel Fleisch, Knödel und Kraut. Dazu passt am besten das typische Pils oder Lagerbier Tschechiens.
Wenn man von der Küche in Tschechien spricht, meint man eigentlich eher die „Böhmische Küche„, da sich gerade die touristischen Gebiete Tschechiens im böhmischen Teil befinden und die meisten Touristen daher die Küche in Böhmen kennenlernen. So oder so ist die Küche in Tschechien – also in Böhmen – der Küche in Österreich und Bayern sehr ähnlich. Deftig, viel Fleisch und geprägt von dem, was die Landwirtschaft bereitstellt, also Feldfrüchte aller Art, Gemüse, Pilze und Fleisch, vor allem vom Schwein oder Rind. Auch Wild und Geflügel sind in Tschechien sehr beliebt, insbesondere Ente, Huhn, Fasan und Gans.
Böhmische Ente mit Knödel und Budweiser
Wer nach Böhmen reist – also in die typischen touristischen Hochburgen und schönsten Städte Tschechiens im westlichen Teil des Landes – wird vor allem deftige Gerichte auf den Speisekarten der Restaurants finden, insbesondere Schweinebraten mit Knödel und Kraut oder Ente mit Knödel und Kraut. Das soll jetzt nicht abfällig gemeint sein, da ich selbst sehr gerne Schweinebraten mit Knödel esse. Sehr oft zu lesen ist auch Lendenbraten (Svíčkové) vom Rind, was ebenfalls ein typisch böhmisches Gericht ist und meist mit einer sämigen Sahnesauce (Svíčková na smetaně) und passiertem Gemüse serviert wird. Nudeln sind in Tschechien eher selten, allenfalls in den Städten wie Prag, wo man inzwischen auch gute italienische Restaurants findet. Wenn es jedoch nach mir geht, halte ich mich immer an die einheimische Küche des Landes, in dem ich mich befinde. Wenn ich also Italienisch essen will, fahre ich nach Italien. Nach meiner ersten großen Tour durch Tschechien bin ich sicher noch kein ausgesprochener Fachmann für die Böhmische Küche und ihre Spezialitäten, aber in Prag, Budweis und Pilsen haben wir in einigen Restaurants schon sehr delikat gegessen, beispielsweise in Budweis diesen Schweinebraten mit Knödel (knedlíky) und Sauerkraut, obwohl ich nun wirklich kein Fan von Sauerkraut bin.
Schweinebraten mit Knödel und Kraut
Knödel gibt es in Tschechien in allen Variationen, doch am bekanntesten sind wohl die Böhmischen Knödel, jene in Scheiben geschnittenen Mehlklöße. Aber auch Kartoffel- und Speckknödel habe ich auf vielen Speisekarten in Tschechien entdeckt, insbesondere in Prag und den anderen typischen Touristenstädten.
Bei einem Essen in Tschechien darf natürlich eines nicht fehlen: typisch tschechisches Bier. Ein Essen ohne Bier ist in Tschechien ebenso unvorstellbar wie ein Abend in Italien ohne Wein und es wäre doch eine Schande, in Pilsen ein Drei-Gänge-Menü ohne ein original Pils aus der weltberühmten Brauerei Pilsener Urquell AG zu genießen. Das Gleiche gilt in Budweis, wo das berühmte Budweiser gebraut und weltweit exportiert wird. Beide Biermarken sind auch in Prag anzutreffen, aber hier wird am meisten Bier von Staropramen getrunken. Die tschechischen Brauereien erleiden leider das gleiche Schicksal wie im Rest Europas, obwohl die Tschechen nach wie vor Weltmeister im Biertrinken sind, jedoch mit fallender Tendenz. Inzwischen haben sich die großen Konzerne auch in die Brauereien Tschechiens eingekauft und den Markt mehr oder weniger übernommen. Deshalb fällt eine Biertour durch Tschechien immer kürzer aus. Ein Helles nennt man in Tschechien übrigens Světlé und ein Dunkles Tmavy oder Černé. Na dann, Prost!