Im Café Les Deux Magots im Pariser Stadtteil Saint-German-de-Prés ist der intelektuelle Ésprit heute noch zu spüren, der in den 1930er Jahren Schriftsteller, Philosophen, Dichter und Künstler aus ganz Europa nach Paris zog.
Das Café Les Deux Magots befindet sich direkt gegenüber der Kirche Saint-German-de-Prés, die zu den ältesten Kirchen und Sehenswürdigkeiten von Paris gehört und seit jeher diesen Stadtteil prägte. Es war der beliebte Treffpunkt der Intelektuellen und Künstler, die sich gerne in dem schönen Stadtteil Saint-German-de-Prés niederließen, austauschten und gegenseitig beeinflussten. Betritt man heute das Café Les Deux Magots, spürt man immer noch diesen Charme und diese Atmosphäre zwischen entspannter Ruhe und angeregter Diskussion. Man könnte meinen, es hätte sich nichts verändert, seitdem sich Picasso und Dora Maar hier kennenlernten oder Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartres und Ernest Hemigway in einer der Ecken saßen und schrieben. Oscar Wilde saß gerne auf der Terasse und ließ sich ein Tee servieren.
Heute wird man wohl keinen aufstrebenden Schriftsteller oder Künstler mehr an einem dieser Tische sitzen sehen, aber nichtsdestotrotz kann man länger ungestört sitzen, Zeitung oder gar ein Buch lesen. Die Literatur spielt hier dank des renommierten Prix des Deux Magots nach wie vor eine große Rolle. Das Personal ist zurückhaltend höflich, aber auch zuvorkommend. Die Preise sind – typisch für Paris – gewöhnungsbedürftig, aber man bekommt auch entsprechenden Service und Qualität geboten.
Im Café Les Deux Magots, Paris von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Das Café Les Deux Magots wurde übrigens erst im Jahre 1914 eröffnet, nachdem ein Vorfahre der heutigen Besitzer den damaligen Weinladen namens „Les Deux Magots de Chine“ kaufte und daraus ein Café machte. Die beiden „Deux Magots“ an der Wand sind noch älteren Datums und blicken seit 1875 auf das sitzende Publikum herab. Wer einen Tag im Stadtteil Saint-German-de-Prés verbringt, sollte unbedingt einen Besuch im Café Les Deux Magots – oder alternativ gleich nebenan im Café de Flore – einbauen.